Roter Recke, eisiges Tal und heiße City

Ulaanbaatar ist heute eine schnell wachsende Millionenstadt und sie ist das uneingeschränkte Zentrum von Wirtschaft, Politik und Kultur des Landes. In kaum einem anderen Land der Erde ist so eine Zentralisierung aller Funktionen in nur einer einzigen Großstadt zu finden. Vierzig Prozent der Gesamtbevölkerung der Mongolei leben in Ulaanbaatar, alle bedeutenden Hochschuleinrichtungen befinden sich in der Hauptstadt, nahezu die gesamte Industrieproduktion, mal abgesehen vom Bergbausektor, wird in Ulaanbaatar realisiert. Die Stadt verfügt über den einzigen internationalen Flughafen des Landes, sie ist zudem Sitz aller wichtigen Verwaltungen des Landes. Selbst die im Lande tätigen internationalen Bergbaufirmen oder auch die zahlreichen Entwicklungshilfeorganisationen haben ihren Sitz in der Hauptstadt.



Die internationale Verkehrsanbindung der Stadt wird derzeit über Direktflüge nach den Drehkreuzen Peking, Seoul, Tokio, Moskau und Berlin abgesichert, weiterhin gibt es Direktflüge in der Region, wie nach Irkutsk, Hohot oder Tianjin. Wesentlich ist noch die direkte Lage an der Eisenbahnverbindung Moskau-Peking, die aber hauptsächlich für den Güterverkehr von Bedeutung ist. Die Straßenanbindung ist bisher nur nach Irkutsk sichergestellt, die Verbindung nach Peking wird derzeit ausgebaut.

Die Entwicklung der recht jungen Stadt ist gekennzeichnet von einer Periode starken des Baugeschehens in den achtziger Jahren und einer Stagnation bis etwa 2005. Seit dem Jahr 2006 ist eine geradezu explosionsartige Entwicklung im Baugeschehen zu verzeichnen, wobei eine große Diskrepanz zwischen öffentlichen und privaten Investitionen zu verzeichnen ist, was auch dazu führt, das derzeit die öffentliche Infrastruktur nicht mehr mit der Bausubstanz mit wächst. Das betrifft sowohl die verkehrlich Infrastruktur, als auch die Versorgungsstrukturen von Elektrizität, Wasser und Fernwärme.

Die Bevölkerungsentwicklung in der Stadt liegt deutlich über der des Landesdurchschnittes und erreicht derzeit jährlich etwa 6 Prozent, abgefedert oder sogar beschleunigt wird dieser Prozess durch die Tatsache, dass die Übereignung von bisher staatlichen Grund und Boden an die Bevölkerung für die Neueigentümer sehr lukrativ ist und die mongolische Jurte für viele, zumindest übergangsweise, eine Alternative zu fehlendem Wohnraum bietet. Jeder Mongole darf eine Grundstücksfläche von 700 qm nahezu kostenfrei als persönlichen Besitz beantragen. Dadurch kommt es an den Stadträndern nach wie vor zu erheblichen Landnahmen durch zuziehende, aber auch schon in der Stadt lebende Bevölkerung. 

Einwohnerzahl:                               1,5 Mio. Einwohner
mittlere Meershöhe:                               1350 m
höchste Erhebung in Stadtnähe:              2256 m
Lage:                 47°55’ N / 106°55’O entspricht München
Zeitzone:                                             MEZ +7 Stunden
Klima:                                               extrem kontinental