Restaurants, Kneipen und Fast Food

Die Gastronomie der Stadt passt glücklicherweise so gar nicht zu den landläufigen Vorstellungen von der Mongolei. Der Grund ist sicherlich auch der, dass es bis vor wenigen Jahren nahezu überhaupt keine mongolische Gastronomie gab und man praktisch bei null angefangen hat. Bis dahin hieß Gastronomie in der Mongolei einfach nur, ein Reisender muss schnell und billig satt werden und die mongolische Küche war Garen der wenigen regional vorhandenen Lebensmittel, wobei möglichst keine Gewürze verwendet werden.
Man wird also in mongolischen Restaurants nur sehr wenige traditionelle Gerichte finden.
In den Restaurants der Stadt wird allerwelt gekocht, es gibt viele Nationalitätengaststätten hin bis zu rein deutscher Küche, aber auch Karten auf denen man europäisches Allerlei findet. Der Service und das Ambiente der Restaurants ist europäisch und meist etwas improvisiert. Richtig gut ist so manche Kneipe der Stadt, man würde sagen trendig oder Szene. Hier einzelne aufzuführen, ist vielleicht sogar ein wenig ungerecht, außerdem ist diese Szene absolut in Bewegung und es kommen immer noch neue Lokale hinzu. Wenn in der nachfolgendem Auflistung ein lokal nicht erwähnt wird, heißt das noch keineswegs, dass es schlecht wäre. Ein Tipp ist vielleicht, sich im Sommer bei schönem Wetter an die zahlreichen Biergärten zu halten, diese kann man ja einsehen und wo es einem gefällt, bleibt man eben hängen, wenn die Karte nichts hergibt kann man ja immer noch weiterziehen.
In nicht wenigen Kneipen der Metropole gibt es übrigens nicht selten Live Musik, zumindest an Samstagen ist das durchaus üblich. Das Preisniveau in der Gastronomie liegt bei etwa 80 Prozent dessen, was man in Deutschland für vergleichbares zahlt und ist damit im internationalen Vergleich doch recht teuer.



Billiger sind Fast Food Restaurants, die oft ein recht üppiges Angebot bereithalten. Neben den Klassikern kann man hier oft auch Suppen, Spaghetti oder asiatische Gerichte bekommen.
So richtig große Preisunterschiede findet man allerdings generell nicht, für ein Frischgezapftes in einem Szenelokal in der Innenstadt bezahlt man kaum mehr als für zwei Flaschen Bier in einer Wohngebietskneipe. Aus diesem Grund gibt es auch in der Stadt keine Trennung in Lokale für Ausländer und die der Stadtbevölkerung, wie man das anderswo oft findet, mal abgesehen von einigen Hotelrestaurants, die sollte man aber in Ulaanbaatar generell meiden, die sind meist mehr Schein als Sein. Bei oft extrem protzigem Ambiente ohne Atmosphäre bietet die Küche oft weniger als eine gute Kneipe. Meist wird dort nur ein schlecht gemachtes Gemisch internationaler Gerichte angeboten, nach dem Schema, Wiener Schnitzel, mit Reis an Annanas mit Preiselbeermarmelade.


Da ist das Irish Pub auf der Seoul Straße in der Nähe des Theaters, das als zweistöckiger Bau mit einer irisch grünen Fassade ins Auge fällt. Hier treffen sich vornehmlich die anglophonen Touristen und die Hauptsstadtbewohner die sich zu diesem Sprach- und Kulturraum hingezogen fühlen. Es ist immer ziemlich voll und schöpft hauptsächlich daraus seine Atmosphäre. Die Küche bietet nur das, was man unter englisch auch erwarten würde.


Absolut angesagt ist seit vielen Jahren das Ich Mongol  östlich neben dem Staatszirkus. Das Flaggschiff der APU Brauerei ist an Sommerabenden immer rappel voll, obwohl wirklich nicht klein, und bietet sowohl Standard als auch Atmosphäre. Das Ich Mongol hat sich auch, obwohl etwas abgelegen, zu dem Treffpunkt der Touristen entwickelt. Es sind natürlich auch viele Mongolen hier anzutreffen, aber das Ich Mongol bemüht sich immer Live Musik anzubieten, die mit klassischen mongolischen Einflüssen glänzt, Cover Bands, wo Mongolen Popschnulzen interpretieren wird man hier kaum finden. Das Bier ist natürlich, wie bei einer von einer Brauerei geführten Kneipe zu erwarten, erstklassig und die Küche relativ deutsch beeinflusst und konstant gut. Man findet da solche Sachen, wie die halbe Meter Bratwurst oder das Riesenschnitzel.

Nicht weit entfern, aber wieder direkt an der Seoul Straße, liegt das Marco Polo, dort ist alles typisch italienisch, einschließlich der Geschäftsführung, die derzeit von der mongolischen Justiz gesucht, irgendwo auf der Flucht ist. Das Restaurant läuft jedoch weiter und bedient eine Kundschaft, die der besseren italienischen Gesellschaft nacheifert, viel Prunk, wohlklingende Karte undurchsichtige Typen, na ja, viel mehr gib es dazu auch nicht zu sagen.

Das Flaggschiff einer anderen Brauerei sollte das Brauhaus werden, ebenfalls auf der Seoul Straße, ein paar Meter weiter westwärts. Es ging auch mal mit sehr viel Publikum los, ist aber heute selten voll. Ein kürzlich vollzogener Umbau und eine Möblierung auf mehr Szene hat daran auch nicht viel geändert. Das Khan Bräu wirbt damit, das deutscheste Bier der Stadt zu brauen, was aber schwer zu beweisen ist, geschmacklich sind andere Biere jedenfalls näher dran. Die Küche ist typisch deutsch, bis hin zur Wurstplatte und Sülze, aber nicht unbedingt der große Wurf. Das Publikum ist nicht unbedingt der Szenegänger und die Stimmung hinkt heute auch weit hinter anderen Kneipen zurück.

Wer gut Essen will, der sollte den Weg zum KuhDamm finden, es liegt im so genannten Ottocenter, an der Kreuzung Ich Toyruu/ Khuvsguul Straße, klein aber gut. Eine Kneipe, wie in Kreuzberg mit einer Küche knapp unter dem mongolischen Kempinski. Dazu das gute Dschingis Beer und als Publikum viele die mal in Deutschland studiert haben. Da es schon ziemlich weit vom Zentrum entfernt ist, kann man schon fast sagen eine Kietzkneipe, also Publikum von um die Ecke, keine großen Autos davor und die Möglichkeit auf ehrliche Gesprächspartner, wenn man sich mal unterhalten will. Mittlerweile hat das KuhDamm drei Ableger, eines auf der Ard Ayusch, ein anders findet man auf der Kneipenmeile Seoul Gudamsch und ein weiteres hat man auf der Straße zum Saisan platziert.

Ebenfalls auf der Seoul Gudamsch findet man das California. Es ist heute ein riesiger Laden geworden zum Sehen und Gesehen werden. Das Essen ist gut, aber Preis und Leistung stimmen eigentlich nicht mehr. Der laden ist auch trotz seiner zahlreichen Plätze oft voll und dann laut wie eine Markthalle.  

Fast Food gibt es natürlich auch an jeder Ecke. Von traditionell mongolischen mit Suppe und Buuz über phantasievollen Eigenkreationen zu Burger King und Co gibt es auch das Original von KFC. In der Maxmall findet man zum Beispiel neben einem typischen Burger und Pommes Laden mit schönem Blick über die Stadt auch ein rein ost-asiatisches Fastfood Restaurant mit viel vegetarischem Angebot. Vegetarier Restaurants gibt es auch einige in der Stadt.